Glas – Herstellung und Verarbeitung
Die ältesten Glasfunde stammen aus Mesopotamien; ob die Glasherstellung in Ägypten, an der Levanteküste oder in Mesopotamien erfunden wurde, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen.
In der antiken Glasherstellung wurde Quarzgestein zerkleinert bzw. Quarzsand mit sodahaltiger Pflanzenasche vermengt, in ein krugartiges Gefäß gefüllt und bei ca. 800° C zu einer Glas-Fritte geschmolzen. Diese Fritte wurde nach dem Abkühlen ein zweites Mal in speziellen Tiegeln bei 900° bis 1100° C zum Schmelzen gebracht und zu kleinen Barren zusammengeschmolzen. Durch Beimischen von Metalloxiden konnte das Glas schwarz, violett, blau, grün, rot, gelb oder weiß gefärbt werden. Vor der Erfindung des künstlichen Glases gab es nur natürliche Glasvorkommen, die bei Vulkanausbrüchen oder Blitzeinschlägen im Sand entstanden sind.
Aus Glas stellte man damals Schmuckperlen und Gefäße her. Die ersten Melonenperlen sind im 5. und 4. Jh. v. Chr. zu finden, sie treten neben den Schichtaugenperlen auf. Augen als Verzierung gibt es immer wieder in den zahlreichsten Varianten. Seltener sind kleine Widderköpfe der Kelten, hergestellt in der Region Novo Mesto (Slowenien). Rote Perlen treten zum ersten Mal mit den Römern auf, vorher war rotes Glas eine absolute Seltenheit. Zur Merowingerzeit war rot dann eine viel gebrauchte Farbe für Grundkörper und Verzierungen.
Farbiges Glas
Rohglas ist eine blassgrüne Masse; durch die Zugabe von Metalloxiden können verschiedene Farben erzeugt werden:
Metalloxid / Farbe(n)
Kupfer / Blau – Grün – Rot
Mangan / Violett – Braun – Schwarz
Cadmium / Gelb – Organge – Rot
Chrom / Grün
Eisen / Rot – Schwarz


Repliken typischer keltischer Glasperlen, Funde vom Dürrnberg bei Hallein, Salzburg (Österreich)


Replik ebenso nach einem Fund vom Dürrnberg, Grab Nr. 71/2, 430 – 400 v.u.Zt.